Tschechischer Kreis

Der tschechische Kreis Zöblitz besteht seit etwa 8 Jahren. Er ist aus einer Idee entstanden, die Pfarrer Wolfram Rohloff spontan hatte, als er eine in Sachsen lebende Tschechin traf. Er interessiert sich sehr für Fremdsprachen und hat neben den „Klassikern“ Englisch und Latein beispielsweise

auch „Exoten“ wie Esperanto, Rumänisch und eben Tschechisch gelernt. So hörte er den typischen tschechischen Akzent seiner Gesprächspartnerin sofort heraus und sah für sich eine Möglichkeit, auch im Alltag ab und an die Sprache zu trainieren, ohne ins Nachbarland fahren zu müssen. Schnell war auch noch eine weitere Interessentin gefunden und es wurde beschlossen, sich etwa

einmal im Monat zu einem kurzen Plausch zusammenzufinden. Über Mund-zu-Mund-Propaganda und den ein oder anderen Pressebeitrag wurde die Gruppe über die Jahre hinweg immer größer, wobei sich zu den Treffen durchschnittlich fünf oder sechs Teilnehmer zusammenfinden.

Sie alle verbindet die Liebe zur oder das Interesse an der tschechischen Sprache. Dabei sind deutsche Muttersprachler, deren tschechische Sprachkenntnisse alle Levels umfassen, und

tschechische Muttersprachler, die zum Teil seit vielen Jahren in Deutschland zu Hause sind und auf diesem Weg ihre Sprache außerhalb der Familie und eventuell der beruflichen Tätigkeit pflegen

können. Beide Seiten profitieren von den Gesprächen, da sie so die jeweils anderen Sprachkenntnisse verbessern können. Denn nur durch ständige Anwendung kann man eine Sprache wirklich lernen. Deshalb sind auch die Gesprächsthemen ziemlich bunt. Von einfachen Dingen, wie sich selbst und die eigene Familie vorzustellen, über Hobbys, Urlaubs- und Reiseerlebnisse wurde sich schon zu den unterschiedlichsten Bräuchen zu Ostern und Weihnachten unterhalten. Vor

allem zu Weihnachten wird natürlich auch gern gesungen, da das eine oder andere musikalische Talent die Gruppe bereichert, sogar mit Instrumentalunterstützung.

Genauso spielten traditionelle Kochrezepte schon eine Rolle bei den Zusammenkünften. Aber auch inhaltlich und sprachlich schwierigere Themen hat der tschechische Kreis schon aufgegriffen.

Als 2015 Europa auf der Suche nach Lösungen für die Aufnahme von Geflüchteten war, war natürlich auch das ein Thema, das uns bewegte. Und seit etwas mehr als einem Jahr stehen mit der Corona-Pandemie die Menschen überall in der Welt nicht nur täglich vor neuen Herausforderungen. Sie haben seit dieser Zeit viele neue „Wörter“ gelernt und in ihren Alltag integriert. Also gibt es für uns wieder neue tschechische Vokabeln. Vor allem aber ist die Pandemie ein Thema, über das man sich austauscht. Dies insbesondere, da wir alle nicht nur die Sprache,

sondern auch das Land mögen und so unmittelbar von den grenzüberschreitenden Problemen betroffen sind. Als die ersten Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2020 in Kraft traten, fand der tschechische Kreis erst einmal nicht mehr statt. Im Sommer haben wir uns gefreut, dass wir uns im blühenden Pfarrgarten in Zöblitz wieder treffen konnten. Lange währte diese Freude bekanntermaßen leider nicht. Um unserem Anliegen, die Sprache unseres unmittelbaren Nachbarn hierzulande zu pflegen, aber weiter Rechnung tragen zu können, setzt Pfarrer Wolfram Rohloff seit Herbst ebenfalls auf die digitale Variante. Klar ist eine Videokonferenz überhaupt nicht mit dem persönlichen Kontakt zu vergleichen, aber sie verkürzt doch die Wartezeit bis zur nächsten echten Zusammenkunft. Vorerst bleibt es jedoch bei den geplanten Video-Treffen.

In diesem Sinne „Mějte se hezky a bud’te zdravi! Ahoj!“